Geschichte

Seit Jahrhunderten sind die Alsterschwäne mit der Tradition unserer ehrwürdigen Stadt eng verbunden und prägen ihr Bild. Nicht nur das Stormaner Wappen, sondern auch verschiedene Bauwerke belegen, dass sich unsere Vorfahren intensiv mit diesen königlichen und stolzen Tieren befasst haben.

Als Hamburg als ehemalige Hauptstadt Stormans eine selbstständige Stadt wurde, übernahm es auch das Privileg eines eigenständigen Schwanenwesens. Zu damaliger Zeit war dies nur herrschenden Häusern, also Grafen, Herzögen, Königen usw. vorbehalten und allen anderen bei Strafe verboten.  Durch das Schwanenwesen dokumentierte Hamburg als deutlich sichtbares Zeichen seine Freiheit und Unabhängigkeit.

Wie ernst es dem Hamburger Senat mit der Wahrung seiner Rechte an den Schwänen auf der Alster war, vermittelt ein Mandat aus dem Jahre 1664 (Auszug in original Satz- und Schriftstellung):

,(….)Klagen vorkommen, daß ein oder anderer Schwan unlängst auf dem freyen Alster-Strom und Gebiete dieser Stadt geschossen, auch todtgeschlagen seyn soll; solches aber keinesweges zu dulden, vielmehr der Verbrecher mit geziemendem Ernst abzustrafen: Als thut E.E.Rath mäniglichen hiermit erinnern und vermahnen, daß keiner ihm unterstehen soll, vorgemeldete dieser auf der Alster gehende Schwäne in einiger Weise zu beleidigen, weniger dieselbigen zu schiessen oder todtzuschlagen, mit dem Anhange und Verwarnung, daß so jemand diesem Mandat zuwider handeln sollte, derselbe alles Ernstes willkürlich gestrafet werden soll.“

In der im Jahre 1857 von J. Greve gezeichneten Stadtansicht finden wir schon Schwäne, die das Stadtbild prägen. Auf einem Kupferstich von 1643 sieht man neben einer Vielzahl von einzelnen Schwänen auf der Binnenalster deutlich die Schutzumzäunung des Winterquartieres. Dieses Quartier befand sich in der Ecke des heutigen Ballindamms und Reesedamms. Bis zum großen Brand 1842 haben die Schwäne in der Binnenalster überwintert. Dies zeigt u.a ein Stich von Peter Suhr aus dem Jahr 1840. Der Binnenalster folgte die Hohenfelder Bucht (Schwanenwik Bucht) als Winterquartier. Diese wurde bis ins Jahr 1955 als Winterquartier genutzt.

Aufgrund des Neubaus der Straßenkreuzung Schwanenwik musste das Winterquartier nach über 100 Jahren von dort verlegt werden. Als Zwischenlösung folgten in den Wintern 1955/56 der Eilbekkanal und 1956/57 der Alsterlauf unterhalb der Ohlsdorfer Schleuse. Seit dem Winter 1957/58 ist der Eppendorfer Mühlenteich festes Winterquartier der Alsterschwäne. Hier steht auch das Schwanenhaus mit Behandlungs- und Quarantäneräumen, sowie einen Schwimmraum mit Reinigungsanlagen für verölte Tiere.

Die Planstelle des heutigen Leiters des Schwanenwesens gründet sich in einem Senatsprotokoll aus dem Jahre 1674. In diesem Protokoll wird erstmals die Anstellung einer Person zur Betreuung der Schwäne gefordert und beschlossen.

Ab dem Jahre 1891 gehörte das Schwanenwesen zur Hamburger Baubehörde. Seit 2005 ist es dem Umweltdezernat des Bezirksamtes Hamburg-Nord angegliedert, in dessen Gebiet sich auch das Winterquartier befindet.